Mit Ausdauersport das Alter austricksen!

Dass Sport treiben generell gesund ist, wissen die meisten, aber dass regelmäßige Bewegung im fortgeschrittenen Alter ein wahrer Jungbrunnen sein kann und die Lebenszeit nachweislich verlängert, ist bislang den wenigsten bekannt.

Alt, das ist man vielleicht mit 70 oder 80 Jahren – und dann ist es sowieso zu spät, um noch Marathonläufer zu werden. Wer so denkt, dem werden folgende Fakten die Augen öffnen: Sportmediziner setzten die physische Altersgrenze bereits bei 50 Jahren an, also dort, wo heute bekanntlich die „besten Jahren“ beginnen. Der Grund ist einfach: Die Regenerationsprozesse des Körpers sind verlangsamt, die Sauerstoffaufnahme ist geringer. Zudem kommt es zu einem Verlust an Kraft und Muskelmasse. Frauen kommen in diesem Alter in die Wechseljahre: Der Hormonhaushalt verschiebt sich gravierend, die Struktur der Haare verändert sich, Hitzewallungen schlagen auf die Stimmung. Aber auch Männer merken in dieser Zeit ihr Alter: Die Haut wird schlaffer, die Haare dünner und die Libido lässt ebenfalls nach.

 

Dem Alter davonlaufen – Sport als Anti-Aging-Programm

Wer jetzt beginnt, regelmäßig Sport zu treiben, kann die Symptome des Älterwerdens deutlich reduzieren. Erwiesenermaßen hilft Bewegung und Sport nicht nur gegen Beschwerden der Wechseljahre und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Auch Herz-Kreislauf-Probleme, potentielle Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und die abnehmende Knochendichte können verhindert werden. Und sogar Brust- oder Darmkrebs-Erkrankte profitieren nachweislich von körperlicher Betätigung. Dabei sollten es Anfänger ruhig langsam angehen lassen: Eine zu schnelle Belastung kann zu Verletzungen und – genauso schädlich – zu frühzeitiger Unlust am Sport führen. Besonders solltest du darauf achten, nicht bei Erkältungen oder anderen leichten Verletzungen zu trainieren. Denn aus diesen kleinen Erkrankungen können bei Überanstrengung schnell ernstzunehmende Krankheiten wie eine Herzmuskelentzündung oder ein chronisches Hüftleiden entstehen.

 

Lieber langer Atem als schnell aus der Puste – Ausdauersport ab 50

Als ideale Sportarten gelten für Menschen ab 50 Jahren so genannte Ausdauersportarten. Das sind Aktivitäten, bei denen weniger das schnelle Schwitzen im Vordergrund steht, sondern vielmehr die regelmäßige, sanfte Belastung. Ein bis dreimal in der Woche – am besten für 30 Minuten oder eine Stunde – ist die ideale Dosierung, um mit diesen Sportarten das Alter auszutricksen.

 

Die fünf besten Ausdauersportarten im Überblick:
 

  • Nordic Walking
    Der Ausdauersport mit den Stöcken im schnelleren Gehtempo ist für ältere Menschen ideal, um den gesamten Körper sowie das Herz-Kreislauf-System zu trainieren. Nordic Walking ist sehr schonend und es werden zahlreiche Sportkurse angeboten, gerade für Senioren. Doch natürlich kann man Nordic Walking auch individuell ausüben, vorausgesetzt man beherrscht die richtige Technik.
  • Radfahren
    Gerade für Menschen, die leichtes oder mittelstarkes Übergewicht haben, ist Radfahren ideal. Das Hauptgewicht wird vom Sattel getragen, der Rest kann sich frei bewegen. Auch für Menschen mit Knie- oder Hüftbeschwerden ist das Radfahren eine ideale Alternative. Das Wetter kann bei dieser Sportart keine Ausrede sein – denn Radfahren kann man zuhause auf dem Hometrainer oder an der frischen Luft.
  • Schwimmen
    Schwimmen zählt zu den beliebtesten Sportarten unter den Senioren, weil die Bewegungen im Wasser sehr leicht fallen. Zudem stellt Schwimmen ein hervorragendes Training für den gesamten Körper und alle Muskeln dar. Fitnesskurse im Wasser werden zudem von vielen Sport- und Schwimmvereinen extra für Senioren angeboten. So ist man unter sich und kann in Ruhe trainieren.
  • Tanzen
    Paartanz ist besonders beliebt, weil es die Erinnerungen an die eigene Jugend weckt und viele sich noch an die Schrittfolgen aus der Tanzschule erinnern. Geschult wird neben der Ausdauer auch noch die Koordination, was besonders für Menschen ab dem 70. Lebensjahr wichtig wird. Egal ob langsamer oder Wiener Walzer, Tango, Slowfox, Foxtrott, Samba oder Cha-Cha-Cha – Tanzen tut auch der Seele gut und fördert soziale Kontakte.
  • Kampfkunst Tai Chi
    Tai Chi, auch bekannt als Schattenboxen ist eine asiatische Kampfkunst. Diese Sportart fördert die Gesundheit und Entspannung und zeichnet sich durch kontrollierte, langsame Bewegungen aus. In Asien ist Tai Chi bei vielen älteren Menschen fest im Alltag verankert. Auch hierzulande sieht man immer häufiger Gruppen im Sommer im Park trainieren. Koordination, Beweglichkeit und seelischer Ausgleich stehen hier im Vordergrund.