Was würdest du zu einem Wellnessangebot sagen, das Entspannungskur, Schönheitsbehandlung und Gesundheitsvorsorge in einem vereint und dich dabei nichts kostet? Wahrscheinlich fragst du dich, wo da der "Haken" ist. Doch es gibt tatsächlich jemanden, der uns genau das bieten kann: Der Schlaf.
Im Schlaf können sich sowohl Körper als auch Geist regenerieren, und das in einem Umfang, wie es kein anderes Wellnessprogramm zu schaffen vermag. Während wir schlafen werden unsere Zellen repariert und das Immunsystem gestärkt. Schlaf lässt uns somit nicht nur neue Energie tanken, sondern sorgt unter anderem auch für eine schönere Haut und hilft uns, gesund zu bleiben.
Das Wellnessprogramm Schlaf
Während wir schlafen, durchleben wir verschiedene Phasen des Schlafs, die alle essentiell für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden sind. Die unterschiedlichen Phasen können grob unterteilt werden in Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf. Die Abkürzung REM steht dabei für "Rapid Eye Movement" - schnelle Augenbewegung, da wir in dieser Schlafphase unsere Augen hinter den geschlossenen Lidern ständig hin und her bewegen.
Die REM-Phase wird oft auch als Traumphase bezeichnet, da wir in dieser Zeit besonders intensiv träumen. Das Gehirn ist in dieser Schlafphase sehr aktiv und verarbeitet die Geschehnisse des Tages. Gelerntes wird in dieser Phase im Gehirn "abgespeichert". Die Muskeln hingegen sind vollkommen entspannt, praktisch wie gelähmt, da das Stammhirn dafür sorgt, dass alle Impulse an die Muskeln unterdrückt werden. Dies bewahrt den Schlafenden davor, seine Träume auch körperlich auszuleben.
In der Tiefschlafphase ist die Muskelspannung im Vergleich zur REM-Phase erhöht, dafür ist die Aktivität des Gehirns vermindert. Träume sind in dieser Phase seltener und weniger intensiv. Während der REM-Schlaf Erholung für den Geist bedeutet, kann im Tiefschlaf der Körper neue Energie tanken.
In der Leichtschlafphase entspannen sich die Muskeln weiter und es gibt keine Augenbewegung. Der Schlaf wird stabilisiert und der Körper nach außen hin abgeschirmt durch eine spezifische Abfolge von elektrischen Wellen, die Schlafspindeln.
Die verschiedenen Schlafphasen werden in einer bestimmten Abfolge durchlaufen (Leichtschlaf -> Tiefschlaf -> Leichtschlaf -> REM-Schlaf) der als Schlafzyklus bezeichnet wird und sich mehrmals während des Schlafens wiederholt. Ein Zyklus ist immer etwa 90 Minuten lang. Die Länge der einzelnen Phasen innerhalb eines solchen Zyklus ändert sich jedoch im Verlauf der Nacht: So werden beispielsweise die anfangs langen Tiefschlafphasen immer kürzer, während die zu Beginn kurzen REM-Phasen immer länger werden.
Wer zu kurz schläft, dem geht somit vor allem ein Teil des REM-Schlafes verloren. Dieses Defizit häuft sich mit der Zeit an und die Müdigkeit am Tage nimmt deutlich zu. Doch nicht allein die Dauer unserer Nachtruhe ist für unser Wohlbefinden wichtig, entscheidend ist vor allem die Qualität des Schlafes. Wer beispielsweise ständig in der Nacht aufwacht, unterbricht auch immer wieder seinen Schlafzyklus und bekommt so unter Umständen nicht ausreichend Tief- oder REM-Schlaf.
Hin und wieder in der Nacht aufzuwachen ist hingegen völlig normal. Oft wachen wir mehrmals aus unserem Schlaf auf, ohne, dass es uns bewusst ist. Wir erinnern uns nur dann am nächsten Morgen daran, wenn wir in der Nacht länger als drei Minuten wach waren.Wie gut dein Schlaf tatsächlich ist, kannst du am besten danach beurteilen, wie du dich tagsüber fühlst: Bist du fit und erholt, ist es unerheblich, ob du nun sechs oder zehn Stunden geschlafen oder mehrmals in der Nacht aufgewacht bist. Fühlst du dich jedoch ständig müde und weniger leistungsfähig, erhältst du wahrscheinlich nicht ausreichend guten Schlaf.
Was uns den Schlaf raubt
Ungelöste Konflikte und bewegende persönlich betreffende Themen können unseren Schlaf erheblich stören. Wenn du das Grübeln schon nicht wie einen Lichtschalter um knipsen und den Geist zur Ruhe bringen kannst, dann gönn wenigstens deinem Körper Ruhe. Vertraue darauf, dass du nach einer Weile doch noch etwas Schlaf bekommst.
Wenn du dich aber tagsüber müde und geschafft fühlst, solltest du mit deiner/deinem Ärzt*in sprechen, denn manchmal können auch gravierende Störungen wie z.B. Schlafapnoe (vorübergehende Atemstillstände im Schlaf, meist verbunden mit Schnarchen) oder auch andere Krankheiten (wie z.B. Depressionen, Herz- und Lungenerkrankungen, Störungen der Schilddrüsenfunktion oder Bluthochdruck) hinter einer Schlafstörung stecken.